Tätigkeitsbericht 2022

24 Stationäre Versorgung Personalbemessung im Krankenhaus für Ärztinnen und Ärzte Der Bedarf an ärztlicher Versorgung wird vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des medizinischen Fortschritts weiter zunehmen. Unzählige ärztliche Überstunden verdeutlichen schon jetzt die vielfach unzureichende ärztliche Personalausstattung. Bislang werden in der Personalbedarfsplanung jedoch die stetig steigenden Anforderungen in der direkten und indirekten Patientenversorgung sowie die weiteren ärztlichen Aufgaben und Pflichten nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Das führt zu einer zunehmenden Überlastung des ärztlichen Personals. Die Bundesärztekammer sieht sich deshalb in der Pflicht, Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen, den patienten- und aufgabengerechten Personalbedarf ihrer Abteilung quantitativ bestimmen zu können. Auch in den Empfehlungen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung wird auf das ärztliche Personalbemessungssystem der BÄK Bezug genommen. Auf dem 126. Deutschen Ärztetag in Bremen wurde das von der Bundesärztekammer entwickelte Personalbemessungssystem (Ärztliches Personalbemessungssystem der Bundesärztekammer, AEPS-BAEK) vorgestellt und die Weiterentwicklung und Bereitstellung des Systems von den Abgeordneten des Ärztetags beschlossen. Tatsächlichen Personalbedarf ermitteln Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzten im Krankenhaus zu ermöglichen, den Personalbedarf ihrer eigenen Abteilung berechnen zu können – unter Berücksichtigung der direkten und indirekten Patientenversorgung sowie sämtlicher zusätzlich anfallenden Aufgaben und Pflichten im Arbeitsalltag. Das mehr als drei Jahre durch die Arbeitsgruppe „Personalvorgaben für Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus“ entwickelte System, das auf Grundlage des vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten vorgelegten System erarbeitet wurde, soll nach erfolgreichem Pretest in einzelnen Fachabteilungen sukzessive für alle stationären Bereiche angepasst und zur Verfügung gestellt werden. In Vorbereitung der Pretest-Phase fanden im Jahr 2022 mit einzelnen Berufs- und Fachverbänden Gespräche zur Abstimmung des bisher vorliegenden Instruments an die besonderen fachspezifischen Anforderungen statt. Parallel dazu wurden die Identifikation und Definition sowie Implementierung fachspezifischer Items technisch realisiert. Die Ergebnisse aus den Pretests werden in Evaluationsgesprächen beraten und fließen in die Weiterentwicklung des Systems unmittelbar ein. Geplant ist, bis zum 127. Deutschen Ärztetag im Mai 2023 für die ersten Fachgebiete eine validierte Anwendung präsentieren zu können, um eine Weiterentwicklung für weitere Fachrichtungen zeitnah zu ermöglichen. ■ © Monkey Business/stock.adobe.com

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